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La Concordia de Fribourg

Asphalt Cocktail
John Mackey (*1972)

Scorpius
Oliver Waespi (*1971)
1. U Scorpii
2. Antares
3. Butterfly Cluster
4. Sargas

Asphalt Cocktail

«Asphalt Cocktail» ist ein fünfminütiges Eröffnungsstück, welches ab dem ersten Takt die Präsenz des Orchesters auf der Bühne markiert. Mit bissigen Posaunen, schmetternden Trompeten und rhythmischer Perkussion widerspiegelt es John Mackeys Eindrücke aus seiner Zeit in New York City. Mackey vertont in diesem Werk die Aggression, welche er mit dem Verkehr auf den Strassen von Manhattan assoziiert.

Scorpius

«Scorpius» – nach dem gleichnamigen Sternbild des Skorpions benannt – wurde von Oliver Waespi als Sinfonie in vier Sätzen angelegt. Jeder Satz bezieht sich auf einen Stern oder eine Sternengruppe innerhalb des Sternbildes. Der erste Satz ist von Energiebewegungen in «U Scorpii» beeinflusst, einem rasch pulsierenden System von Doppelsternen von denen einer dem anderen Masse abgibt, was von regelmässigen Helligkeitsveränderungen begleitet wird. Dieser Effekt wird durch zwei kontrastierende Themen symbolisiert, von denen das eine zunehmend durch das andere absorbiert wird. Der zweite Satz handelt von «Antares», dem hellen Zentralstern des Sternbilds. Einzelne Klangstriche in Soloinstrumenten fügen sich darin allmählich zu breiten Klangfeldern zusammen, bevor sich die Musik wieder im interstellaren Raum verliert. Das anschliessende Scherzo ist vom «Butterfly Cluster» inspiriert, einer Ansammlung von sich parallel bewegenden Sternen. Diese Parallelität widerspiegelt sich in vielen harmonischen und motivischen Parallelbewegungen sowie rhythmischen Überlagerungen, die den klassischen Dreierpuls des Scherzos auf verschiedene Weise variieren. Der letzte Satz schliesslich gründet auf dem Doppelsternsystem «Sargas», in dem zwei Sterne um ein gemeinsames Gravitationszentrum kreisen. Letzteres wird durch Fragmente aus dem Choral «Ihr Gestirn’, ihr hohlen Lüfte» von J.S. Bach symbolisiert, der sich im Übrigen in allen vier Sätzen versteckt oder offen eine
bedeutsame Rolle spielt. Um diesen cantus firmus herum finden sich zentrale Motive vielfach kontrapunktisch verschränkt, bevor der Satz mit einer Beschleunigung zu Ende geht.

La Concordia ist der Name des offiziellen Blasorchesters der Stadt Freiburg in der Schweiz. Es wurde 1882 im Au-Quartier der Stadt Freiburg als Le cercle de la Concorde gegründet. Das Orchester ist seit 1993 unter der Leitung von Jean-Claude Kolly.
1923 erreichte die Concordia am eidgenössischen Musikfest in Zug den ersten Rang. 1938 zeichnete der Freiburger Stadtrat die Concordia mit dem Titel «offizielle Stadtmusik von Freiburg» aus.
Um den Nachwuchs zu fördern, wurde 1969 die Kadettenmusik gegründet. Seit 1972 spielen auch Frauen in der Concordia mit. Am eidgenössischen Musikfest in Interlaken erreichte sie den dritten Rang, am kantonalen Musikfest 2005 den ersten und 2006 am eidgenössischen Musikfest in Luzern den dritten Rang. Am eidgenössischen Musikfest in Montreux holte sich die Concordia 2016 die Silbermedaille in der Kategorie Höchstklasse Harmonie. Beim World Music Contest 2017 in Kerkrade (NL) reichte es mit 91,70 Punkten für den fünften Rang und beim Musikfest 2018 in Grenchen für den ersten Platz. 2019 reiste die Concordia zu einem Gegenbesuch der Suworow-Kadetten nach Russland, wo sie in Moskau und St. Petersburg Begeisterung auslöste.

https://laconcordia.ch